Das waren die Lesenächte 2019!
(1A, 1B, 1C, 1D, 1U, 2U)
Von 12.-15. Februar 2019 stand unsere Schule Kopf. 3 Nächte hintereinander wurde aus der AHS Wien West Hogwarts und alle Erst- und Zweitklässler durften selbst eine Nacht lang Zauberschüler_innen sein.
Prolog
Lesen ist ja bekanntlich wichtig, aber bei den Schüler_innen nicht immer beliebt (Shock your teacher – read a book!). Echten Zugang zum Lesen erhält nur, wer einmal so sehr in ein Buch vertieft war, dass er völlig auf Raum und Zeit vergessen hat. Abenteuer im Kopf eben...
Generationen von Schüler_innen hatten so ein Lese-Erlebnis das erste Mal mit den Harry Potter Romanen. Sie eignen sich dafür einfach besonders gut. Und so haben die Deutschlehrer_innen kräftig die Werbe-Trommel dafür gerührt. Jedes Kind durfte im 1. Semester selbst wählen, was es als Hausübung lesen wollte (der Nachweis, dass gelesen wurde, erfolgte über die Internetplattform Antolin). Rowlings Romane wurden empfohlen, aber – um den Charakter der Freiwilligkeit nicht zu verlieren – nicht verpflichtend vorgeschrieben.
Hogwarts Wien West
Da viele Kinder dem Ruf gefolgt sind und lesend die magische Welt von Harry, Ron und Hermine betreten haben, wollten wir sie mit einer Harry Potter Lesenacht belohnen.
Dumbledore alias Dir. Parma empfing die Kinder schon beim Eingang zu den Klängen der Filmmusik. Nur mit gültigem Passwort kamen sie an der fetten Dame vorbei, der sprechende Hut teilte sie unterschiedlichen Häusern zu und nach einer kurzen Stärkung ging es dann endgültig als Zauberschüler_innen ab ins Abenteuer. In Gruppen zu dritt oder viert zogen die Kinder verkleidet durch Hogwarts und suchten den Spiegel Nerhegeb, der ja bekanntlich zeigt, wonach man sich sehnt. (In unserem Fall war das ein „Zuckerlbuffett ;-)). Doch um dorthin zu gelangen, musste man zunächst Zaubersprüche lernen, Zaubertränke brauen, magische Schlüssel finden und Codes knacken. Es war auch für uns Lehrer_innen ein riesen Spaß zu sehen, wie die Kinder am Bahnhof 9 3/4 durch die Mauer liefen, heimlich den Tarnumhang „stahlen“, um in den verbotenen Teil der Bibliothek zu gelangen, wie sie Snape „austricksten“ und kreischend aus dem Trakt der magischen Geschöpfe flohen.
Erst kurz vor Mitternacht hatte ich erstmalig den Gedanken, dass es vielleicht doch keine so gute Idee gewesen war, die Kinder durch Hogwarts geistern und das alles erleben zu lassen. Ich war umgeben von lauter Zauberschüler_innen, die trotz langen Lesens und echten Bemühens nicht und nicht einschlafen konnten…
Spätestens als uns die Eltern in der Früh mit einem Frühstücksbuffet der Superlative weckten (danke!!!), schliefen alle tief und fest und konnten sich nur schwer vorstellen, wieder Teil des normalen Schulalltags zu werden. Doch spätestens am Freitag war es dann soweit: Da verließ mit der maulenden Myrte am Mädchenklo das letzte Zauberwesen unsere Schule und aus Hogwarts wurde – rechtzeitig zur Anmeldewoche der neuen Erstklässler_innen - wieder die AHS Wien West. Nur der ein- oder andere Zauberstab im Federpennal und ein paar verdächtig ruhige Erstklässler_innen zeugten noch von dem, was sich drei Nächte lang hier ereignet hatte…
Prof. Mc Gonagall alias Prof. Grünanger-Hilscher
für das gesamte Lehrer_innen-Team von Hogwarts
Die magische Statue vor dem Spiegel Nerhegeb
Mit Tarnumhang im verbotenen Teil der Bibliothek
Beim Brauen von Zaubertränken
Am Bahnhof 93/4
Fotos: AHS Wien West