1003-415-max.png„In einem kapitalistischen System sind natürlich Stadtpolitik und Presse verbandelt! Die einen schieben den anderen Geld für Inserate zu und bekommen dafür die Berichterstattung, die sie brauchen.“ – Das ist eine von vielen Beobachtungen, die Schüler*innen der 6. Und 7. Klasse nach dem Theaterstück „Wunschdenken wagt Wirklichkeit“ teilten.

 

Am 27. September besuchte uns der Verein „Theater der Unterdrückten Wien“, um mit den Jugendlichen über die aktuelle Klimapolitik zu diskutieren. Vertreter*innen des Klimarats und des Klimavolksbegehrens stellten in diesem Rahmen auch ihre Arbeit vor und machten so mögliche Formen des Engagements sichtbar. Im aufgeführten Stück kämpft die Jugendliche Theresa gegen den Bau eines Einkaufszentrums, da dieser Bau ein wichtiges Erholungsgebiet mit Badesee zerstören würde. Die Presse richtet sich gegen die Besetzer*innen der Baustelle – und der Bezirksvorsteher, Theresas Vater, will das Einkaufszentrum ebenso durchsetzen, da er sich davon wirtschaftlichen Erfolg für seinen Bezirk verspricht. Zu diesem Zweck nutzt er auch seine Bekanntschaft mit der Chefredakteurin der Tageszeitung, die für ihre Berichterstattung mit Inseraten belohnt wird – „Das ist nicht objektiv, sondern korrupt“, stellten die Schüler*innen fest. Nach der Aufführung probierten die Jugendlichen dann selbst auf der Bühne aus, was gegen die ungerechten Verhältnisse getan werden könnte, und erprobten beispielsweise, als Journalist*innen gegen ihre Chefin zu protestieren. In einer Szene versammelten sich alle Beteiligten – die Besetzer*innen, der Stadtpolitiker, die Chefredakteurin, Anwohner*innen und Expert*innen – an einem runden Tisch, um gemeinsam eine Lösung zu finden. „Und selbst hier haben manche mehr Macht als andere“, wurde danach im Publikum festgestellt. In der Debatte war auch Thema, wie mit kontroversen Positionen in der Familie umgegangen werden kann, was sich als herausfordernd erwies – besonders weil sich der Vater sehr uneinsichtig zeigte. So ließ die Veranstaltung einige Fragen offen und es wurde noch angeregt weiterdiskutiert. Wir bedanken uns herzlichst bei der Theatergruppe des „Theater der Unterdrückten Wien“ für den aktivistischen Funken! Die Aufführung fand im Rahmen der Kampagne #ClimateOfChange von Südwind statt, die die Partizipation von Jugendlichen in der Klimapolitik auch mit einer Petition fördert: Klimagerechtigkeit-jetzt | Südwind (suedwind.at)

Dieses Projekt wird mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union umgesetzt. Die darin vertretenen Standpunkte geben die Ansicht des Theater der Unterdrückten Wien wieder und stellen somit in keiner Weise die offizielle Meinung der Europäischen Union dar.

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