Constantin MÖSTL (Absolvent) möchte auch bei der WM aufzeigen!

Handball-WM

Möstl will „irres“ Jahr abrunden

Bei der EM vor einem Jahr hat sich Constantin Möstl ins internationale Rampenlicht gespielt. Nicht zuletzt dank seiner extrovertierten Art wurde der Tormann zum Gesicht des österreichischen Nationalteams. Und der 24-Jährige ist weiter auf der Überholspur unterwegs. Seit Sommer zeigt er bei Lemgo in der deutschen Liga sein Können, nun will er bei der WM in Norwegen, Dänemark und Kroatien ab Dienstag sein „irres“ Jahr bestätigen.

Ohne vorher eine besondere Rolle in der ÖHB-Auswahl eingenommen zu haben, spielte sich der Wiener im Jänner 2024 in den prall gefüllten deutschen EM-Hallen innerhalb von zwei Wochen in die Herzen der Fans.

Möstl, Sohn des einstigen Teamgoalies Werner und Bruder von U20-Teamspieler Clemens, holte mit Österreich den historischen achten EM-Platz, wurde von Armin Wolf in der ZIB2 interviewt, wechselte zum TBV Lemgo in die beste Liga der Welt und wurde im Oktober mit dem „Niki“ als Österreichs Sportaufsteiger des Jahres ausgezeichnet.
GEPA/Norbert Schmidt
Constantin Möstl zeigt, wer der Herr im Tor ist

„Das kannst du dir nicht ausdenken. Ich hab die Mama gefragt, ob das alles echt ist. Es ist komplett irre, und ich hab keine Erklärung dafür“, sagte Möstl im Rückblick.

Einst nur im Training top

Früher lief es nicht immer wie am Schnürchen, schon gar nicht in der ÖHB-Auswahl. „Ich war zwei Jahre beim Nationalteam dabei und habe eigentlich keine Leistung gezeigt, außer in den Trainings“, erinnerte sich Möstl, der bei der WM vor Florian Kaiper (29 Jahre) als Nummer eins im Tor gesetzt ist.

Das hat sich geändert, auch in Lemgo hat er sich schnell zum sicheren Rückhalt entwickelt. Gemessen an seiner Fangquote von 34,18 Prozent ist er zur Ligahalbzeit der Topmann im Tor – knapp vor Deutschlands Ikone Andreas Wolff.

Bei Lemgo voll gefordert

„Vom Gefühl her bin ich viel besser als im vergangenen Jahr. Du musst hier performen, mehr fokussieren – und das in jedem Training.“ Wenig überraschend hat er sich auch beim zweifachen Meister schnell zum Liebling der Fans entwickelt.

Selbstbewusst und extrovertiert

Zumindest nach außen hin macht sich auch Möstl keine Gedanken. Ohnehin ist er nicht für seine Zurückhaltung, sondern seinen unorthodoxen Stil und die eine oder andere Showeinlage beliebt. „Wenn ich einen Ball halte, lass ich mich fünf Minuten feiern“, sagt er. „Ich bin selbstbewusst und extrovertiert, manche finden das vielleicht überheblich.“

Derzeit scheinen der Karriere Möstls kaum Grenzen gesetzt zu sein. Er selbst würde am liebsten „mindestens bis 40“ spielen. Am besten in der Champions League, auch dem deutschen Meistertitel wäre er nicht abgeneigt. Eines hat er jedenfalls schon erreicht: das Ende von nervigen Vater-Sohn-Vergleichen. „Ich hoffe, dass Constantin einmal nicht der Sohn von Werner ist, sondern ich der Vater von Constantin“, hatte Möstl senior noch 2023 gesagt. Der Wunsch ist in Erfüllung gegangen.